Ari Lipinski besucht Kibbuz Erez am Gazastreifen am 18.9.2014 kurz vor Alarm
19 Friday Sep 2014
Kategorien: Allgemein, Bibel, Thora, Israel, Kibbuz / Kibbutz
Am 18.9.2014 mittags besuchte Ari Lipinski Kibbuz Erez am Gazastreifen (Fotos unten) nach seiner Teilnahme am Vormittag an der Klausurtagung der Kibbuz-Bewegung in Shaar HaNegev mit dem israelischen Verteidigungsminister Moshe (Bogi) Yaalon. (Siehe Blog-Meldung dazu.)
Kibbuz Erez gehörte zu den während des Gaza-Krieges Juli-August 2014 schwer betroffenen Kibbuzim der Region.
Ich wollte einem guten Freund aus Deutschland eine besondere Freude und Ehre erweisen. Der deutsche Freund war kurz nach dem Jom Kippur Krieg (Oktober-Krieg) 1973 nach Israel als jung verheirateter Mann und Vater solidarisch geeilt, weil er erfahren hatte, dass viele israelische Männer noch länger im Reservedienst verbleiben mussten, was u.a. die Betreuung der Kühe der Kibbuzim gefährdete. So hat der Freund Israels drei Monate als Freiwilliger im Kuhstall des Kibbuz Erez (Erez bedeutet Zeder) bis Frühjahr 1974 hart gearbeitet. Als ich nun am 18.9.2014 zum Kuhstall des Kibbuz kam, sah ich einen Mann freundlich zuwinken. Und so klein ist die Welt: als ich ihm (er heisst Shai) die Geschichte erzählte, war er begeistert. Er hat mir gesagt, dass seine Mutter nämlich zu der Zeit 1973-4 die Leiterin der Betreuung der ausländischen Voluntäre war. Ich habe den Freund in Deutschland sofort angerufen. Shai hat ihm einfach spontan einen sehr herzlichen Dank TODA RABA am Handy gesagt. Als er hörte, dass ich an “seinem Kuhstall” stand, war er ergriffen. Er sagte sein Kollege beim Melken sei Jehuda gewesen. Den kannte Shai sofort. J. sei nicht mehr im Kibbuz. Aber Shai fragte dann den Freund, ob er sich an Wolf erinnere, der damals auch im Kuhstall arbeitete. “Natürlich! Und Ob!” Tränen überwindend hat sich der Freund Israels in Deutschland, ein Bibeltreuer, mit uns unterhalten. Shai und ich haben ihm und seiner Familie SHANA TOWA (Ein gesegnetes neues Jahr) und herzlichst SHALOM gewünscht. Die Antwort aus Deutschland kam prompt auch auf Hebräisch: “Haleluja!”.
Es ist bestimmt nicht alltäglich, dass ein telefonischer Austausch zwischen dem Kuhstall von Kibbuz Erez und Süd-Deutschland stattfindet… Und mit Bibelworten gewürzt. Ich habe unserem Freund in Deutschland (er ist ja nicht nur mein Freund, sondern vor allem ein Freund Israels!) gesagt, wo ich vor dem Erez-Besuch war. Der Freund Israels sollte wissen, dass wir auch nach 40 Jahren ihn und seine solidarische wichtige Hilfe nicht vergessen! Und in der Tat der erste Mann, Shai, den ich im Kibbuz getroffen habe, der 1973 Abiturient vor dem Militärdienst war, hat sich auch genau an jene Zeit erinnert. Deutschland hat Freunde in der Wüste Negev.
Folgend sind einige Bilder, die einige Besonderheiten des Kuhstalls in Kibbuz Erez aufzeigen: Auf der einen Seite hat das Kibbuz-Team auf den Dächern des Kuhstalls fotovoltaische Solarplatten gestellt, um umweltfreundlich Strom zu erzeugen, um Kosten zu sparen. Auf der anderen Seite musste man alle Paar Meter aus festem Zement gegossene Schutzräume gegen Raketen postieren, wohin die “Cow-Boys” des modernen Kuhstalls in Sekunden hinrennen müssen, weil die Hammas-Terroristen auf sie von Gaza Raketen und mörderische Mörserbomben dauernd schiessen.
Wie gut hätte es den Menschen in Gaza gehen können, wenn sie sich mit den Israelis der Kibbuzim über Milchwirtschaft und Solar-Technik oder Tröpfchen-Bewässerung unterhalten würden, anstatt auf diese fleißigen und friedlichen Landwirte von Erez, Nachal Oz, Ein HaShlosha oder Hazerim Raketen zu schiessen???
Sehen Sie, u.a. wie man Schutzräume im Kuhstall von Erez dekorriert. Bemerkenswert ist auch, wie überall im Kibbuz die Israel-Fahnen zu sehen sind. Die Menschen in Kibbuz Erez halten die Stellung für Israel, begrünen die Wüste Negev gemäß der Vision von Ben Gurion und gemäß dem biblischen Auftrag seit Abrahams Zeiten, der unweit, nämlich bei Beer Schewa auch im Negev nach Wasser suchte. Abraham und Isaak machten es allerdings noch ohne photovoltaischen Solar-Platten… 🙂
(Jeweils Photo durch Anklicken vergrößern, möglich.) Links oben Zeichen der Zeit: Eingang zum Kibbuz Erez am Gazastreifen mit stacheldraht. Links unten photovoltaische Solarplatten auf dem Dach des Kuhstalls. rechts oben und in der mittleren Reihe links sind die besonderen Raketen-Schutzräume. Welcher Landwirt in Europa muss sich eine solche tägliche, permanente Bedrohung gefallen lassen? Aber wen läßt die EU boykottieren? Israelische Produkte… Wer kann das verstehen? Vielleicht sollte das EU-Parlament mit Herrn Schulz ein Mal in Kibbuz Erez seine Sitzung abhalten, um etwas zu lernen?